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Künstler: Goregast

Album: La revancha

Erscheinungsjahr: 2007

Anspieltipp: Animalismo

Autor: Markus

„Menschliches, allzu Menschliches“  benannte einst der große Friedrich Nietzsche sein „Buch für freie Geister“. „Animalisches, allzu Animalisches“ hingegen hätte ein treffender Titel für das neueste Machwerk von Goregast sein können; zumindest, wenn man dem äußerst gelungenen Coverartwork, sowie den sich kritisch mit dem Thema Pelzindustrie und Tierquälerei befassenden lyrischen Ergüssen nähere Betrachtung schenkt. Statt jedoch weiterhin über alternative Firmierungen für den nunmehr zweiten vollständigen Goregast Studiooutput zu schwadronieren, widmen wir uns lieber dem bisherigen Werdegang der aus Berlin und dem Oderbruch stammenden Formation und insbesondere der auf „La revancha“ enthaltenen Tonkunst. Ursprünglich im Jahre 1993 unter dem Namen Distress gegründet, nahm die fünfköpfige Formation in den Folgejahren zwei viel beachtete Demos auf und spielte diverse Konzerte mit solch illustren Bands wie Illdisposed, Mangled Torsos, Disgust oder Dead. Anno 1997 entschloss sich die Formation dann eine längere Pause einzulegen, ehe man erst sieben Jahre später dazu überging, die Band wieder aufleben zu lassen. Allerdings war es dem Quintett aufgrund von namensrechtlichen Problemen nun nicht mehr gestattet, den Namen Distress zu tragen, sodass man sich fortan Goregast nannte. Inspiriert wurde man seinerzeit von einer Oberbruchgemeinde fast gleichen Namens. Ende 2005 veröffentlichte man mit „Viva el animal“ das erste Studioalbum, ehe man im darauf folgenden Jahr ausgiebig tourte. Anno 2007 steht die fünfköpfige Mannschaft jetzt mit ihrem nunmehr zweiten Studiooutput auf der Matte und buhlt erneut um die Gunst der endlich wieder wachsenden Anhängerschaft gepflegter Todesbleiklänge.

Für Goregast sollte es ein Leichtes sein, selbige um den kleinen Finger zu wickeln, denn was die fünf Sickos auf „La revancha“ vom Stapel lassen, spielt qualitativ ganz klar in der ersten Death/Grind Liga. Sicherlich erfindet die Formation das Subgenre nicht neu, dafür haben die Krachfetischisten aus good old Germany jedoch definitiv den Rock’n roll im Blut. Sämtliche der insgesamt zehn sowohl um ein Intro als auch um ein Outro angereicherten Stücke rocken dem geneigten Zuhörer die Haare vom Kopf und manifestieren sich mit erstaunlicher Leichtigkeit in den Gehörgängen. Tracks, wie der partiell mit melodiösen Gitarrenleads versehene Quasi-Opener „Animalismo“ oder das mit einem unüberhörbaren Groove ausgestattete „Solo Asesinos“  können nur als Hits reinsten Wassers qualifiziert werden, selbst wenn man die teilweise in spanischer Sprache abgefassten Texte als Otto-Normal-Verbraucher wohl kaum verstehen kann. Sehr cool sind auch das mit treffsicheren Midtempoparts, sowie dominantem Bassspiel garnierte „Aspirador“ und das mit prägnantem Stakkatoriffing sowie absonderlichen Kotzgeräuschen aufwartende „Chinabrain for apes“ geraten. Gänzlich aus dem Rahmen fällt hingegen die ultrakurze Blastbeatattacke mit dem possierlichen Namen „Suck my ass. Yeah!“, welche als eine einzige Geschwindigkeitsorgie über die Ziellinie läuft. Goregast variieren mit Ausnahme dieser Komposition in sämtlichen Stücken auf „La revancha“ geschickt das Tempo und warten immer wieder mit eingängigen Gitarrenpassagen auf, sodass so etwas wie Langeweile gar nicht erst aufkommen kann. Besondere Erwähnung sollten auch die äußerst verschiedenartig arrangierten Vocals finden. Hier reicht die Palette von grabestiefen Growls, über Black Metal-artiges Fauchen bis hin zu hohem Kreischgesang.

Insgesamt ist dem deutschen Quintett eine äußerst abwechslungsreiche und außerordentlich spannende Schlachtplatte gelungen, welche Freunde dieser Musiksparte definitiv antesten sollten. „La revancha“ ist ganz klar mein Underground Tipp des Monats. Ab dem 22. März 2007 darf gemosht werden.

 

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